Yay – für drei Tage durfte ich mit Helimission, unserem Nachbarn in den tiefen Busch fliegen. Weit muss man nicht gehen – denn bereits nach 15min passiert man die Grenzen der “Zivilisation”. Dieser Einsatz zu zwei westlichen Dörfchen wurde von einem Malagassy Priester und seiner Frau organisiert und einem Norweger finanziert. Mit Doktorin, Pilot und mir waren wir zu sechst unterwegs. Die Leute erhielten in Dörfern dadurch etwas Evangelium mit (wer wollte) sowie professionelle Medizinische Versorgung und Medikamente – was ich persönlich als fairen Deal sehe. Ich war mit Kamera unterwegs und habe Frau Doktor assistiert sowie auf Akkord-Blutdruck gemessen.
Ich muss sagen, diese drei Tage gingen mir schon sehr ‘nahe’. Ich war der Ansicht dass ich schon einiges gewohnt bin doch so weit Ausserhalb meiner Komfortzone hab ich mich schon selten aufgehalten. Ich hatte auch noch nie so viele bedenken meiner eigenen Hygiene… Einige Facts:
- 2x ~120 Patienten medizinisch versorgt
- Tagestemperatur 35°C, gegen 100% Luftfeuchtigkeit – in der Nacht ‘etwas’ kühler
- Frühstück: Reis, Mittagessen Reis, Abendessen Reis. Zur beilage gab es jeweils eine Art “verstampftes Huhn”
- drei Tage kein fliessend Wasser
- viel dreck
- Wenn Wasser dann sollte man es sicher nicht trinken und nicht unbedingt Baden (Jiggers)
- Weg zur nächsten Befahrbaren Strasse: 5 h
- Weg bis zur nächsten Stadt: 5 Tage
- Übernachtung in einem besseren Strohbett.
- Ausdünstungen welche ich noch nie gehorcht habe (und die panische Angst dass man es selber sein könnte)
- Krankheiten und Infektionen welche ich noch nie gehört und gesehen habe.
- Und: glückliche Menschen
Es war eine sehr eindrückliche aber auch erschreckende Erfahrung wie die Leute mit effektiv nichts in den abgelegenen Dörfern leben und keinerlei Infrastruktur und Versorgung klar kommen. Schön war aber auch zu sehen dass die Leute und vor allem die Kinder mit einem Lachen begegnen – auch wenn Sie nur ein aus Grass geformter Fussball zum spielen haben. Zivilisierte, verwöhnte “iPad” Kindern machen mir oft nicht so einen fröhliche Eindruck.
Comments
One response to “Ausserhalb der Komfortzone”
Sehr eindrücklich stefan. Schön dass du solche erfahrungen machen kannst. Die kann dir niemand nehmen!