Wir haben uns als Ziel gesetzt das Nördliche Bahmo als Etappenziel ins Visier zu Nehmen. Von da wollen wir dann per Boot nach Mandalay fahren. Unsere Wunsch Route und Destination schien allerdings etwas atypisch zu sein sodass uns niemand klare Auskunft über Weg, Zug, Bus oder allgemein Verbindungen geben konnte – also versuchten wir es auf gut Glück und nahmen den Bus nach Lashio – die Nacht im Bus war gar nicht mal so übel…
Als wir in Lashio ankamen, also gleich ‘im’ Markt – neben Hühnern und so – haben wir uns nach einem 3-in-1 Kaffee auf den erst besten englisch sprechenden Man eingelassen – er meinte er kann uns sicher mal bis Muse mitnehmen. Muse liegt gleich zur Grenze zu China – nur noch 100km von Bahmo entfernt – also nicht schlecht.
Die Fahrt nach Muse war schon etwas Horror nur schon dass alle Autos rechts gesteuert sind und rechts fahren – das macht das über holen immer sehr spannend. Doppelt spannend wurde es dann als sich beim 30 Jährigen Toyota Corolla die Auto Hube löste und durch den Fahrtwind an die Windschutzscheibe gedrückt wurde.
Es stellte sich heraus dass diese Region als Graue-Zone gilt und nur mit Erlaubnis bereisbar wäre – am checkpoint haben wir jedoch ohne weiteres ein Visa erhalten – d.h. der Officer machte eine Passkopie, kritzelte was drauf und gab uns dies mit.
In Muse angekommen merkten wir dann relativ schnell dass wir etwas Aufgeschmissen waren…. Niemand konnte englisch und die wenigsten kannten gar die Stadt Bahmo.
Irgendwann wurden wir so zu einem Typen geführt der scheinbar englisch sprechen konnte. Nach langem hin und her meinte er die Strasse nach Bahmo sei nicht befahrbar….
Nunja, das soll nicht weiter schlimm sein denn wir sollen doch mit ihm eine kleine Stadt Rundfahrt machen – ohne über haupt einen neuen Plan zu haben. Wir fuhren die eine (einzige) Strasse der Stadt hinunter und endeten bei einer Pagode mit prima Aussicht auf die Stadt. Wir rechneten eigentlich jederzeit damit dass wir irgendwo in einen Hinterhalt geführt werden. Wir bekamen von John einen Apéro offeriert – da muss was faul sein….
John erzählte uns ganz stolz dass er kürzlich den “Koreanischen” Präsidenten im Hotel zu Besuch hatte – dieser ist mit 31 Jahren einer der jüngsten Politiker über haupt. leider wollte er uns nicht viel mehr erzählen. Es war aber lustig und interessant jemanden pro-Kim sprechen zu hören.
Die Einladung zum Abendessen haben wir dann mit misstrauen nun auch noch angenommen.
John organisierte uns ein Driver für den nachfolgenden Tag sowie Tauschte das das von Hand gekrizelte Visum in ein Ausreisevisum um. Wir hätten im minimum mit 2-3 Tagen Bürokratien rechnen müssen.
John war einfach nur ein nett und über gastfreundlich! Eigentlich sind das alle Burmesen – wohl haben wir das von einem Wohlhabenden einfach nicht erwartet und waren deshalb misstrauisch.